Aufgaben und Beratung des Hundezüchters
Heute widmen wir uns dem Thema "Aufgaben und Beratung des Hundezüchters". Die ersten Entwicklungsphasen sind für die Sozialisation und Erziehung des Hundes sehr prägend. "Für normale Verhaltensentwicklung gesunder Welpen, für deren kognitive (intellektuelle) und soziale Fähigkeiten im späteren Leben ist der Mensch verantwortlich, als Züchter und auch Halter".
In diesem Beitrag gehen wir auf folgende Themen ein:
- Aufgaben und Beratung des Hundezüchters
- Körperkontakt mit den Neugeborenen
- Umwelt
- Einschätzung des Charakters
- Förderung der Welpenspiele

Körperkontakt mit den Neugeborenen
In den ersten 14 Tagen nach der Geburt der Welpen ist die Hauptaufgabe des Züchters - und auch des Halters einer Mutterhündin mit Welpen - die Kontrolle des Gesundheitszustands aller Tiere und die Sauberhaltung des Wurflagers. Jedoch ist der frühe Körperkontakt zwischen Züchter und Welpen für deren Entwicklung von entscheidender Bedeutung. Das Anfassen der noch blinden Welpen und die damit verbundene Geruchsaufnahme sowie die Gewöhnung an die menschliche Stimme wirkt sich positiv auf die Bindung an den Menschen aus und hat offenbar Langzeiteffekte! Der Züchter schafft so die Grundlagen für das spätere Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Mensch. Man nennt diesen frühen Körperkontakt auch "Handling".

Umwelt
Die Welt der Welpen sollte viele Umweltreize enthalten. Die jungen Tiere sollten unter anderem vielfältige Geräusche und Gerüche kennenlernen und mit verschiedenen Bodenbeschaffenheiten vertraut gemacht werden.
Dies umfasst:
- Geräusche des häuslichen Alltags wie Staubsauger, Küchengeräte, Waschmaschine, Fernseher und Telefon,
- verschiedene Untergründe wie Teppiche, Holzböden, Fliesen, Beton und Rasen,
- verschiedene Menschen: Kinder, alte Menschen, Menschen mit Behinderungen, z.B. in einem Rollstuhl oder mit Gehhilfe,
- erste Erfahrungen mit der Aussenwelt beim Gassigehen,
- Gewöhnung an Autofahrten.
Auch der tägliche Mensch-Tier-Körperkontakt sollte schon beim Züchter gewährleistet sein. So kann der Welpe schon früh an Untersuchungen beim Tierarzt und an das Bürsten gewöhnt werden.
Einschätzung des Charakters
Der Züchter kann durch aufmerksame Beobachtung schon mögliche Rückschlüsse auf den Charakter des Welpen und seine Verhaltenstendenzen ziehen. Dies kann durchaus nützlich sein bei der Auswahl des passenden Welpen für die jeweiligen Welpenkäufer. So ist z.B. ein turbulenter Haushalt mit Kindern für einen unsicheren, nervösen Welpen ungeeignet.

Förderung der Welpenspiele
Mit Materialien und Spielzeug verschiedener Beschaffenheit kann das Neugier- und Erkundungsverhalten angeregt werden. Das Sozialverhalten mit den Wurfgeschwistern sollte gefördert und beobachtet werden. Wie agieren die Welpen untereinander? Raufen sie gerne oder handelt es sich um eher sanftmütige Charakter? Sollten die Spiele zu grob werden, kann der Mensch eingreifen und die Raufer auch mal trennen. Dabei ist natürlich ein hohes Maß an Wissen und Einschätzungsvermögen für die einzelnen Situationen notwendig.
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