Warum wir keine Welpenspielstunde anbieten
Heute widmen wir uns dem Thema "Warum wir keine Welpenspielstunden anbieten".
Stellen Sie sich kurz vor, Ihr kleiner Welpe tobt fröhlich über eine Wiese, umgeben von anderen tapsigen, süssen Welpen. Sie toben, raufen, wälzen und rennen, bis sie am Ende erschöpft vor Müdigkeit umfallen. Sie schauen dem bunten Treiben mit anderen frisch gebackenen Hundeeltern amüsiert zu. Es sieht einfach richtig süß aus, wenn die kleinen Hundewelpen miteinander spielen, oder?
Doch für einen Welpen ist so eine Situation nur halb so lustig, auch wenn es einen anderen Eindruck macht.
In diesem Beitrag gehen wir auf folgende Themen ein:
- Was eine Welpenspielstunde ist
- Was Welpen können
- Aufbau einer klassischen Welpenspielstunde
- Risiken einer schlechten Welpenspielstunde
- So sieht unsere Welpenstunde aus

Was ist eine Welpenspielstunde?
Welpenspielstunden sind bei vielen Hundeschulen und Vereinen ein beliebtes Angebot. Die Hunde spielen mit anderen Welpen und powern sich kräftig aus, sodass sie für den Rest des Tages platt sind.
Angeblich sollen die Kleinen Welpen durch das Spielen ihre sozialen Fähigkeiten schulen, was natürlich sinnvoll klingt. Doch was für den MEnschen unterhaltsam und praktisch ist, birgt für die Entwicklung des Welpen durchaus Gefahren.
Dazu ist es wichtig zu verstehen, auf welchem Entwicklungsstand er sich in dieser Phase befindet.
Was Welpen können
Welpen befinden sich in einer sensiblen Entwicklungsphase, die etwas bis zur 16. Lebenswoche reicht. In dieser Zeit sind die Kleinen Hundewelpen besonders aufnahmefähig für neue Erfahrungen. Wichtig ist, dass sie viele positive Erfahrungen machen, denn schlechte Erlebnisse können sich in dieser Lebensphase tief einprägen.
Welpen haben zudem nur eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne und können Reize nur begrenzt verarbeiten. Zu viele Eindrücke, Stress oder Überforderung können Ihren Welpen nachhaltig verunsichern. Er ist wirklich noch ein Baby!
In dieser Entwicklungsphase lernen Welpen auch erst, die Körpersprache anderer Hunde zu verstehen. Bei diesem Prozess braucht er die menschliche Anleitung und Schutz.

Aufbau einer klassischen Welpenspielstunde
In der Regel bestehen Welpenspielgruppen aus mehreren gleichaltrigen Welpen, die sich auf einem eingezäunten Gelände treffen. Unter der Aufsicht eines Trainers dürfen die Kleinen dann miteinander spielen. Manchmal gibt es zusätzliche Übungen, wie das Erkunden von Hindernissen oder das Kennenlernen von Alltagsgeräuschen.
So weit, so gut. Doch hier zeigt sich, wie entscheidend der Aufbau und die Betreuung sind. Ohne klare Regeln können diese Treffen mehr Chaos als Nutzen bringen.

Risiken einer schlechten Welpenspielstunde
Leider gibt es Welpenspielstunden, die mehr schaden als helfen.
Zu den häufigsten Problemen gehören:
- Unkontrolliertes Spielen: Wenn Hunde "das unter sich klären" sollen, kann es schnell zu Mobbing oder aggressivem Verhalten kommen. Solche Erlebnisse können bleibende Ängste bei Ihrem Welpen hinterlassen.
- Zu grosse Gruppen: In Gruppen mit mehr als sechs Welpen wird es für den Trainer schwer, alle im Blick zu behalten. Schwächere, unsichere oder ängstliche Hunde gehen schnell unter.
- Fehlende Pausen: Welpen brauchen regelmäßig Ruhephasen, um nicht überfordert zu werden. Fehlen diese, kann sich Stress aufbauen, der die Bindung zwischen Mensch und Hund beeinträchtigt. Unter Stress ist außerdem kein Lernen mehr möglich.
- Negative Verknüpfung: Jeder Besuch der Welpenspielstunde ist für Ihren Hundewelpen mit Aufregung und Action verbunden? Dann wird es genau das lernen: andere Hunde bedeuten immer Aufregung. Sie wollen später aber bestimmt nicht, dass Ihr Hund beim Anblick eines Artgenossen jedes Mal ausflippt, sondern sich ruhig verhält.
Unkontrolliertes Spielen mit anderen Welpen ist daher nicht sinnvoll und kann ernsthafte Probleme verursachen. Die Welpen müssen ihre sozialen Fähigkeiten erst noch schulen und können sich somit gegenseitig nichts beibringen. Viele Hundebesitzer bemerken zudem gar nicht, dass ihr Welpe gestresst oder überfordert ist, weil sie die Hundesprache (noch) nicht einordnen können. Ausserdem wollen wir im Kopf des Welpen keine "Fehlverknüpfung" hervorrufen, im Sinne von "Andere Hunde = Konfrontation, Kampf, Messen". Es ist unfair dem Hund gegenüber, wenn er erwachsen ist, ihm zu sagen, dass er das ja eigenltich nicht darf!
Dafür braucht es aufmerksame Trainer, die:
- die hündische Kommunikation richtig lesen und verstehen,
- die Welpen und ihre Menschen unterstützen und
- rechtzeitig regulierend eingreifen.
Da Sozialkontakt zu Artgenossen für Welpen durchaus wichtig ist, gehen wir einen anderen Weg.
So sieht unsere Welpenstunde aus
Wir möchten, dass Ihr Welpe durchweg positive Lernerfahrungen sammelt. Dazu haben wir überschaubare Gruppen von maximal sechs Hunden, damit wir als Trainer mit unserer Aufmerksamkeit für alle Zwei- und Vierbeiner da sein können.
Wir fördern angeleiteten Kontakt zwischen den Welpen, sodass sie lernen, sich sozial und freundlich zu verhalten.
Der hauptsächliche Fokus unserer Welpenstunde liegt darauf, dass Sie für Ihren Hund zu einem sicheren Hafen werden, an den er sich jederzeit wenden kann und der ihn beschützt.
Der hauptsächliche Fokus unserer Welpenstunde liegt darauf, dass Sie für Ihren Hund zu einem sicheren Hafen werden, an den er sich jederzeit wenden kann und der ihn beschützt.

Eine gute Welpenstunde ist kein Freifahrtschein für wildes Herumtoben. Sie bietet vielmehr eine Mischung aus positiven Erlebnissen mit Artgenossen, Training und Alltagsübungen.
Reine Spielgruppen bergen das Risiko, dass die Welpen unkontrolliert interargieren und dadurch negative Erfahrungen machen. Solche Erlebnisse können prägende Ängste oder problematische Verhalten nach sich ziehen.
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